La Strada 2012

Auch im 15. Jahr seines Bestehens machte sich das Internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater La Strada in Graz daran, das kreative Potential alternativer Bühnenerzählung auszuloten und vor ein breites Publikum zu bringen.

2012 setzte das Festival auf die poetische Kraft des Cirque Nouveau und seine narrative Vielfalt. Mit den Ausnahmekünstlern von „The 7 Fingers“ aus Montreal kehrte La Strada traditionsgemäß nach dreijähriger Umbaupause in die Oper Graz zurück – ein großer Erfolg einer großartigen Produktion, die nur zwei Monate zuvor in Lyon zur Uraufführung gebracht wurde.

„Sollte es eines Tages das Festival La Strada nicht mehr geben, dann werden es solche außergewöhnliche Abende sein, die wir am schmerzlichsten vermissen werden. Denn hier sehen wir zeitgenössisches, neues, aufregendes Theater wie es einer Kulturstadt wie Graz routinemäßig gut zu Gesicht stehen würde“, war in einer der Rezensionen zu „Baro d‘Evel“ zu lesen. Das herausragende Stück „Mazút“ wurde von La Strada mit Unterstützung des EU-Netzwerkes IN SITU koproduziert.

Weitere 9 Koproduktionen gab es bei La Strada 2012 zu sehen, der Großteil davon konnte mit Hilfe von IN SITU zur Umsetzung gebracht werden. Damit konnte das Festival seinen produktiven Faktor im internationalen Kontext weiter festigen.

Einige dieser neuen Projekte wurden bereits von weiteren Festivals gebucht, so auch die „Streetwalker Gallery“ der slowenischen Gruppe Kud Ljud und die dramagraz-Produktion „Gott ist ein Deutscher“, welche im kommenden Jahr beim Oerol Festival auf der holländischen Insel Terschelling aufgeführt werden wird.

Besondere Höhepunkte des Festivals waren ungewöhnliche Projekte an ungeahnten Orten – allen voran die Klanginstallation „Hamonic Fields“ des französischen Künstlers Pierre Sauvageot, die Tausende von Besucher auf den Schöckl brachte. Oder aber auch die skurrile Performance und Installation der belgischen Gruppe „Berlin“, die in Werkstatt und Heizhaus des Reininghausgeländes ihre überaus stimmige Verortung fand.