La Strada 2019

La Strada 2019 hat neben spannenden Produktionen vor allem eines hervorgebracht: ein großartiges Miteinander auf allen Ebenen. Neun Tage lang war sie wieder überall in der Stadt zu spüren: Die Lust am Entdecken neuer Perspektiven, am Ausloten der großen Themen unserer Zeit und die ungebrochene Freude an der Suche nach zeitgemäßen künstlerischen Ausdrucksformen. Damit sind wir unserem Ziel, das Publikum zu beteiligen und einzubinden, einen großen Schritt näher gekommen. Wenn eine große Gruppe von Grazerinnen und Grazern gemeinsam mit Joanne Leighton eine Woche lang eine Choreographie erarbeitet;

© Martin Hauer

andere sich mit Johannes Bellinkx darauf einlassen, rückwärts durch die Gassen und Höfe zu spazieren und dabei völlig neue Perspektiven zu erleben,


oder bei Open Dance drei Abende lang buchstäblich die Straßen der Stadt zurückerobert werden, dann dürfen wir uns darüber freuen, dass die Menschen nicht einfach nur irgendwo hingehen, um etwas anzuschauen. Sondern selbst Spuren hinterlassen und ihren Lebensraum mitgestalten. Was La Strada immer ein ganz besonderes Anliegen war und ist, vor allem in Zeiten, in denen die Stadt wächst und Stadtteile wie Graz Reininghaus tiefgreifenden Transformationsprozessen unterzogen werden. Die nur dann nachhaltig gelingen können, wenn die Bewohner und die Kunst in diese Veränderungen involviert werden. Was heuer unter anderem mit der Produktion After/Dopo gelungen ist, in der die Menschen in der Tennenmälzerei in Graz Reininghaus bereit waren, ihre zutiefst persönlichen Erfahrungen zu teilen, ihre Herzen und Köpfe zu öffnen.